Axensprung Theater

Axensprung ist eine sehr spezielle Theater Companie. Unser Herz und Interesse gilt historisch und politisch relevanten Themen, die wir mit modernen Mitteln des Theaters, mit Sounds und Musik, Bildern und Videos auf die Bühne bringen.
Für mich persönlich nochmal ein besonderes Erlebnis, da mich unsere Projekte zum schauspielernden Musiker gemacht haben. An dieser Stelle soll es um die Musik gehen: Infos, Bilder, Namen und Details zu unseren Stücken auf unserer Axensprung Website

Die Weimar Trilogie

 

Seit 2019 arbeiten wir an einer Trilogie über die Weimarer Republik. Ursprunglich wollten wir nur ein Stück machen, dann stellte sich heraus, dass das ob der Fülle der Ereignisse und Themen nicht (sinnvoll) machbar ist. Also drei…

„Gier – Weimar, die erhitzte Republik“, der erste Teil, thematisiert die ersten Jahre einer angefeindeten Republik, das Aufkommen populistischer Propaganda und zahlloser Politikermorde und die ungebändigte Lebensgier einer jungen Nachkriegsgeneration.

Der zweite Teil „Vulkan – Weimar zwischen Glanz und Gosse“ erzählt von den sogenannten Goldenen Zwanzigern, die beileibe nicht für alle golden waren. Unsere Protagonisten erleben hautnah, wie Deutschlands Weg in den Völkerbund von nationalen Kräften verhindert werden soll, unglaubliche Erfolge in Wirtschaft, Kunst und Politik sowie den Aufstieg des Varietétheaters “Alkazar” auf der Reeperbahn – und den Jazz.

Der letzte Teil wird „Ruin – Weimar, die geschasste Republik“ heissen und ist in Arbeit. Das Premierendatum ist ob der pandemischen Umstände noch unbekannt.

Oben als Beispiele Ausschnitte aus den Songs. Davon haben wir in dieser Trilogie so einige!

Ein Musik-Film auf YouTube, während des Lockdowns entstanden: Der Begriff „Made in Germany“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien ursprünglich als Schutz vor vermeintlich billiger, minderwertiger Importware aus Deutschland eingeführt. Tja, das war wohl nix: In den 20ern wurde er mehr und mehr zum Gütesiegel. Dieser Song dreht sich um die enorme industrielle, wissenschaftliche und kulturelle Explosion, die die Weimarer Republik Mitte der 20er Jahre erfasste.

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Basierend auf dem hervorragenden autobiographischen Roman “Heeresbericht” von Edlef Köppen erzählen wir die Geschichte des Protagonisten Adolf Reisiger, der begeistert in den I.Weltkrieg aufbricht und durch vier Jahre mörderischen Krieges schließlich zerbrochen und desillusioniert in der Psychiatrie landet.
Collageartig wurden von uns noch mehrere Ebenen eingezogen: Dokumente aus der Zeit (Briefe, Werbung, öffentliche Verlautbarungen etc.), Lyrik des Dichters August Stramm (geschrieben in den Schützengräben 1915/16, Gemälde und Zeichnungen des Malers und Kriegsteilnehmers Otto Dix, Fotos aus dem Deutschen Nationalarchiv und eben Musik, Sound, Klang.

Als Beispiele für die musikalische Ebene hört ihr oben unsere Vertonungen von exprossionistischen Gedichten August Stramms, davor ein kleiner NDR Radiobeitrag – auch mit vielen Klängen.

 

Ein Schauspiel über die Anfänge der deutschen Demokratie: Der Revolution 1848/49.  Es ist zur Zeit in Arbeit und soll Ende 2022 zur Uraufführung kommen. Wir haben in den Archiven gestöbert und einige interessante Lieder zur Revolution in eigene Fassungen gebracht. Hier zu hören:

  • „Die Gedanken sind frei“. Wohlbekannt und geradezu die Überschrift des gesamten Themas
  • Viele altbekannte Melodien wurden neu betextet, um die Ideen der Revolution im Volk zu verbreiten. Hier: „Maikäfer flieg
  • Das „Hecker Lied“: Ein wahrhafter Revolutions-Song. Kraft, Zutrauen, Hoffnung
  • „Was zieht dort zur Brigittenau“ schildert die Hinrichtung des deutschen Demokraten Robert Blum.
  • Danach das bittere „Badische Wiegenlied“, das die eiserne Todesstille spiegelt, nachdem die Revolution von preußischen Truppen brutal niedergeschlagen war.
  • Und schließlich eine eigens für diese Produktion komponierte Revolutionsweise mit dem Titel (wie sollte es anders sein…) „Freiheit! 1848

Gesang: Angelina Kamp, Patricia Rieckhoff, Oliver Hermann, Markus Voigt
Bearbeitungen/Komposition: Markus Voigt

Kampfeinsatz

“… so wird es ein beeindruckender theatraler Beitrag zur aktuellen Diskussion um die militärischen Beitrags Deutschlands, der immer mehr eingefordert wird. Die hochkarätige Darstellertruppe sorgt in jedem Moment für gespannte Aufmerksamkeit und viel Gesprächsstoff nach der Aufführung.” (Hamburgtheater)

„Was aber macht der Krieg mit dem Einzelnen, wo liegt die Verantwortung in unserer Gesellschaft in Zeiten von Bundeswehr-Auslandseinsätzen? Diese unbequemen Fragen stellt das Axensprung Theater nach Deklamation eingangs erwähnter Aussagen in seiner neuen, beeindruckenden Produktion “Kampfeinsatz” …“ (Hamburger Abendblatt)

Eine Auseinandersetzung mit der Problematik von Einsatzrückkehrern der Bundeswehr aus Afghanistan, über Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und die Frage, ob und wie Deutschland sich an Auslandseinsätzen beteiligen sollte.

Revolution!?

Opening-Thema und Novembermoritat aus "Revolution!?"

“Deutschland – ein Land ohne Revolution? Nein – da kommt eine kleine, begeisterte Gruppe von Theatermachern daher, sagt sich: das Thema gehört auf die Bühne, schreibt das Stück, bringt es auf die Bühne, lässt es dort offen abrollen, nimmt das Gewand für jede Rolle offen vom Haken – wir zeigen Euch alles, haben nichts zu verbergen, schreibt ein hinreißendes Lied dazu, nimmt dem Publikum den Atem und gibt ihm die Gewissheit zurück: das hat es ja gegeben, hier in unserer Stadt, nennt die uns allen vertrauten Plätze, gibt uns damit das Gefühl, wir brauchen nur die Plätze aufzusuchen, um uns zu vergewissern, dass es dort geschehen ist, mit Blutopfern, wie wir sie heute aus dem Fernsehen kennen, hier war es einmal genauso. Das ist gelebte Geschichte – was könntet Ihr Schülern besseres tun, als ihnen so Geschichte vorzuleben?“

 

Thomas R., Premierenzuschauer, 29.4.2018

Der Auswanderer

Unser kleinstes Stück. Zu zweit und technisch unaufwändig: Wer bisher glaubte, das Verlassen der Heimat sei ausschließlich mit Tränen, Leid und Hoffnungslosigkeit verbunden, wird von uns eines Besseren belehrt. In den drei Rollen eines bauernschlauen Mecklenburger Tagelöhners, eines größenwahnsinnigen Einwanderers und eines verkniffenen Amerikahassers schwadroniert Olli und wir singen was das Zeug hält und lassen die Zuschauer am Sinn und Un-Sinn der Auswanderung im 19. Jahrhundert teilhaben. Und das alles ohne unangenehme Begleiterscheinungen, wie Wanzen und Seekrankheiten, dafür mit allerhand Sounds und Musik.

Aus Lebensberichten, Briefen deutscher Auswanderer und den Reisetagebüchern des Schriftstellers Friedrich Gerstäcker hat Oliver den Text zusammengestellt. Das verleiht Authentizität, spiegelt die Nöte, Ängste und Hoffnungen wider, mit denen die Emigranten vor hundert Jahren in Richtung Westen segelten.

Aus ein paar gekürzten Songs und Textpassagen habe ich als Klangbeispiel ein Mini-Hörspiel gebastelt.